Steter Tropfen höhlt den Stein – nach diesem Motto entwickelte die Mental Health Coachin Johanna Kühn vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Gotha/Eisenach eine wöchentliche Achtsamkeitsstunde für Schüler*innen der Lucas-Cranach-Schule in Gotha.
Aus Beobachtungen im Schulalltag entstand die Idee zur Achtsamkeitsstunde. Johanna Kühn bemerkte, dass viele Schüler*innen oft gestresst und unruhig wirkten. In Pausengesprächen suchten sie Rat und Unterstützung bei der Mental Health Coachin, erzählten von Herausforderungen in der Schule und zu Hause. Denn viele von ihnen müssen neben den schulischen Verpflichtungen auch schon viel Verantwortung in ihren Familien übernehmen. Diese Doppelbelastung erzeugt Druck und Stress, was sich wiederum häufig in impulsiven Reaktionen und einer geringen Frustrationstoleranz im Schulalltag äußert.
Johanna Kühn schuf daher einen flexiblen Raum für Entspannung, Achtsamkeitsübungen und Selbstreflexion. Jede Woche wurde ein neues Thema behandelt – zum Beispiel die Verarbeitung eines Streits oder aktuelle Sorgen und Ängste der Schüler*innen. In Gesprächsrunden tauschten sie sich darüber aus und lernten gezielt Techniken zur Stressbewältigung und Entspannung kennen. Dazu gehörten Atemübungen, progressive Muskelentspannung und Entspannungsreisen.
Besonders geschätzt wurde auch die kreative Auseinandersetzung mit sozialen Themen. So gestalteten die Schüler*innen beispielsweise gemeinsam einen Comic zum Thema Kommunikation, der in der Schülerzeitung veröffentlicht wurde. Übungen zu „ICH- und DU-Botschaften“ sowie Vertrauensübungen förderten zudem das Miteinander und stärkten das Selbstbewusstsein der Jugendlichen.
Die Achtsamkeitsstunde hat gezeigt: Ein bewusster Moment der Ruhe kann viel bewirken und mehr Gelassenheit, Verständnis und Wohlbefinden nicht nur in den Schulalltag bringen.
Ein Beitrag von:
Johanna Kühn, Mental Health Coaches JMD Gotha/Eisenach & Servicebüro Jugendmigrationsdienste