Die Workshopreihe „Feel it, Face it, Ace it! Deine Reise durch die Prüfungsgefühle" der Mental Health Coachin Stefanie Andrä vom JMD Berlin (Außenstelle Treptow-Köpenick) richtete sich an die 10. Klassen einer integrierten Sekundarschule. Die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren befanden sich gerade in der Schulabschlussphase und in den Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss. Für viele eine stressige Zeit, die mit Sorgen und Ängsten verbunden sein kann.
Gemeinsam mit Eleny Maeßmer, einer erfahrenen Händigkeits- und Lerntherapeutin vom NaturRaum – Institut für ganzheitliche Bildung GbR, wurde ein vielseitiger Workshop entwickelt, der den Schüler*innen einen sicheren Raum bot, um offen über ihre Gefühle und Sorgen zu sprechen und Stressbewältigungstechniken auszuprobieren. Der Fokus lag auf dem Austausch von Erfahrungen und der Vermittlung von praktischen Fähigkeiten zur Stressbewältigung.
Der Workshop bestand aus verschiedenen Modulen, die individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen zugeschnitten waren. Den Einstieg ins Thema bildete das pantomimische Darstellen von Emotionen, um die Eigen- und Fremdwahrnehmung von Gefühlen zu fördern und mit einem Handlungsimpuls zu beginnen. Anschließend wurden verschiedene Entspannungstechniken vorgestellt und gemeinsam praktiziert, darunter progressive Muskelentspannung und Rhythmusspiele wie Bodypercussion. Bei Bodypercussion wird der eigene Körper zur Klangerzeugung genutzt, zum Beispiel durch Schnipsen, Klatschen oder Klopfen auf Körperteilen.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf kreativen Aktivitäten, bei denen die Schüler*innen ohne Anweisungen und Arbeitsaufträge ihre eigenen Wege zur Stressbewältigung entdecken konnten. Durch die Vielfalt an Methoden – von Atemübungen bis hin zu Tagebuch schreiben – und den Einsatz unterschiedlicher Materialien, wie Farben, Zeitschriften oder Wolle, erlangten die Jugendlichen ein besseres Verständnis für ihre Emotionen und erlebten ihre Selbstwirksamkeit.
Kurze theoretische Inputs ergänzten die praktischen Übungen, indem sie den Zusammenhang zwischen Emotionen und körperlichen Reaktionen verdeutlichten. Dazu wurde beispielhaft eine Prüfungssituation beschrieben: Eine Schülerin steht bei der mündlichen Prüfung vor den Prüfenden und spürt, dass ihr Herz schneller schlägt, ihr das Blut ins Gesicht schießt, sie zittert und anfängt zu schwitzen. So äußert sich ihre Angst vor der Prüfung. Durch das Besprechen dieser Symptome wurde die Selbstwahrnehmung der Schüler*innen weiter sensibilisiert.
Fernab ihres regulären Schulalltags wurden die Jugendlichen ermutigt, die für sie passenden Lösungswege zur Stressregulierung zu finden. Stefanie Andrä zieht ein positives Fazit und betont, wie wichtig ein Umdenken in den bestehenden Schulstrukturen ist: „Für mich selbst zeigte sich in den Workshops wieder deutlich, wie wenig Raum das Schulsystem oft für die persönliche Entwicklung der Jugendlichen lässt. Unser Ziel war es daher, die Schüler*innen für einen Moment vom Leistungsdruck zu entlasten und sie in ihren individuellen Stärken zu unterstützen. Die positive Resonanz der Workshopreihe zeigt, dass sich an Schule etwas verändern muss und dass wir den Jugendlichen wertvolles Handwerkszeug für ihren weiteren Schulalltag mitgeben können.“
Ein Beitrag von:
Stefanie Andrä, Mental Health Coaches JMD Berlin - Außenstelle Treptow-Köpenick/Servicebüro Jugendmigrationsdienste; Fotos: Stefanie Andrä