Ein ereignisreiches und intensives 2. Schulhalbjahr liegt hinter Marie Kauer vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Potsdam. Sie blickt zurück auf eine Zeit voller aufregender Ereignisse, fruchtbarer Aktivitäten und bewegender Momente, die sie als Mental Health Coachin gemeinsam mit den Jugendlichen erlebt hat.
Mit „Mentale Gesundheit in Bewegung“ – ein Gruppenangebot in Kooperation mit einem Brazilian Jiu Jiutsu Trainer – „Feel the Music“ und „Mentale Gesundheit im Film“ hat sie drei wöchentlich stattfindende, erfolgreiche Aktivitäten an ihren Kooperationsschulen ins Leben gerufen. Auch einmalige Angebote hat sie organisiert. Besonders im Gedächtnis geblieben sind ihr dabei das „Nachbarschaftsfest“ und zwei Projekttage.
Nachbarschaftsfest
Anlässlich des Internationalen Tag der Nachbarschaft am 31. Mai 2024 hat das Leibniz-Gymnasium Potsdam das „Fest der Gemeinschaft und Kulturen“ veranstaltet. Die gesamte Schulgemeinschaft, Kooperationspartner*innen der Schule, die Nachbarschaft des hiesigen Stadtteils sowie der Oberbürgermeister Potsdams wurden zu dem Fest eingeladen. Auf dem gesamten Schulgelände sowie den anliegenden öffentlichen Plätzen gab es neben einem bunten Bühnenprogramm zahlreiche Aktions- und Informationsstände an denen schulinterne Fachgruppen, AGs sowie Kooperationspartner*innen sich und ihre Arbeit interaktiv präsentieren konnten.
Marie Kauer beteiligte sich mit drei Aktionsständen. An dem „DIY – Antistressball“-Stand konnten Kinder und Jugendliche ihre eigenen ganz individuellen Anti-Stressbälle gestalten und sich mit der Mental Health Coachin über ihre Erfahrungen mit Stress und Stressbewältigung austauschen. An der „Kreativstation – Nachbarschaft und Wohlbefinden“ gab es die Möglichkeit, sich kreativ mit der Frage „Was hat Nachbarschaft mit meinem (mentalen) Wohlbefinden zu tun?“ auseinandersetzen. Für das dritte Angebot konnte Marie Kauer die Referentin von MaYogArts Potsdam (Kinder- und Teenyoga) gewinnen. Gemeinsam mit Interessierten führte diese verschiedene Meditations- und Achtsamkeitsübungen durch. Auch eine Mandala-Bastelecke gab Raum zum Austausch. Vor allem die „Lach-Yoga“-Sessions kamen bei den Teilnehmenden sowie Zuschauenden besonders gut an. Mehr als 300 Besucher*innen feierten gemeinsam mit dem Leibniz-Gymnasium die Vielfalt und die positiven Einflüsse, die eine gute Nachbarschaft auf das Wohlbefinden hat.
Projekttag „Stress?!?“
Am 7. Juni 2024 fand für eine 8. Klasse des Leibniz-Gymnasium der Projekttag zu den Themen Stress und Möglichkeiten der Stressbewältigung statt.
Durch interaktive Übungen lernten die Schüler*innen zunächst allgemeine und individuelle Ursachen von Stress und mögliche Auswirkungen auf die mentale Gesundheit kennen und machten sich in Kleingruppen mit ihren inneren Stressoren und Ressourcen vertraut. Im zweiten Themenblock ging es um die verschiedenen Möglichkeiten der Stressbewältigung. Auf Wunsch der Klasse stellte Marie Kauer verschiedene Methoden und Techniken zum Thema Selbstorganisation vor. Klare Favoriten der Jugendlichen waren die Tipps zur Stärkung der Motivation und zum gesunden Lernen.
Krönender Abschluss des Projekttages war die „Teen-Yoga“-Stunde, die in Kooperation mit MaYogArts Potsdam vorbereitet und durchgeführt wurde. In einem extra dafür präparierten Raum lernten die Schüler*innen kurze Yoga-Flows sowie verschiedene Achtsamkeits- und Atemübungen kennen, um sie in zukünftigen Stressmomenten selbstwirksam anwenden zu können.
Projekttag für das Team des Schulsanitätsdienstes
Das Team des Schulsanitätsdienstes besteht aus Schüler*innen der Jahrgänge 7-11. Sie fungieren als Ersthelfer*innen und können erste Ansprechpersonen für ihre Mitschüler*innen sein, wenn diese sich in einem Zustand von körperlichem oder mentalem Unwohlsein befinden.
Am 25. Juni 2024 lernte das Team in der ersten Hälfte des Projekttages mögliche Bedürfnisse und Belastungen von Menschen in akuten mentalen Krisen sowie die Basisregeln der „Psychologischen Ersten Hilfe“ kennen. Der zweite Themenschwerpunkt des Projekttages lag auf der Stärkung der Resilienz von Ersthelfer*innen. Die Mental Health Coachin stellte verschiedene Strategien für einen guten Umgang mit herausfordernden Erlebnissen während eines Erste-Hilfe-Einsatzes vor und gab Impulse zum Thema „Abgrenzung – Umgang mit belastenden Gedanken und Gefühlen nach einem Einsatz“.
Die Schüler*innen des Schulsanitätsdienstes lernten regionale und überregionale Beratungs- und Hilfsangebote kennen, an die sie sowohl als Ersthelfer*innen verweisen, als auch sich selbst wenden können, um Unterstützung zu erhalten. In der „Ideenschmiede – Resilienzfördernde Teamstrukturen“ beschlossen die Jugendlichen mögliche Strukturen und Abläufe, um die teaminterne Resilienz nachhaltig stärken zu können. Eine besonders hervorzuhebende Leistung war hier der gemeinsame Entwurf einer „Notfalltasche für psychologische Erste Hilfe“.
Ein erstes Resümee
Marie Kauer zieht nach einem Jahr Mental Health Coaches eine positive Bilanz und konnte mit ihren verschiedenen Angeboten bereits viel bewirken und einiges anstoßen. Jetzt freut sie sich darauf, weitere Aktivitäten auszubauen und zu vertiefen, um die Wirkung ihres Engagements langfristig sichern zu können.
Ein Beitrag von:
Marie Kauer, Mental Health Coaches JMD Potsdam/Servicebüro Jugendmigrationsdienste; Fotos: Marie Kauer